
Volle Reihen in der Kurt-Schröder-Halle und viel Rückenwind für die Energiewende vor Ort: Die Bürgerenergiegenossenschaft Sösetal eG (BEG Sösetal) hat ihre 1. Generalversammlung durchgeführt – und dabei gezeigt, dass aus der Idee „Strom in Bürgerhand“ längst ein handfestes Projekt geworden ist.
Der Vorstand berichtete von der Aufbauarbeit für die junge Genossenschaft. Von der Prüfung durch den Genossenschaftsverband bis hin zur Eintragung beim Amtsgericht waren viel Planungsarbeit zu bewältigen und Entscheidungen zu treffen. Inzwischen ist die BEG komplett arbeitsfähig: Konto, Buchhaltung, Steuern, Transparenzregister – alles steht. Rund 180 Mitglieder haben bereits Anteile gezeichnet, etwa 200.000 Euro Eigenkapital stehen für Projekte bereit. Ein Pilotprojekt mit Mieterstrom wird bereits umgesetzt. Nach der im August erfolgten Registrierung und vielen vorbereitenden Gesprächen, können nun weitere Projekte in Angriff genommen werden. In Vorbereitung sind weitere Mieterstromprojekte, sowie Beteiligungen an Windenergieprojekten.
Besonders konkret wurde es bei der Vorstellung des Mieterstrom-Pilotprojektes in Bad Lauterberg: Hier entsteht aus einer ehemaligen Kurklinik ein Mehrfamilienhaus mit 17 Wohnungen. Die Genossenschaft rüstet das Haus mit einer Photovoltaikanlage, Batteriespeicher, modernen Stromzählern aus und auch E-Auto-Wallboxen gehören in die Planung. Die Mieterinnen und Mieter können ihren Strom ab Frühjahr 2026 direkt vom eigenen Dach beziehen – günstiger und klimafreundlicher als aus dem normalen Netz.
Der Aufsichtsrat, vertreten durch Jörg Hublitz und Bianca Köster, konnte eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Vorstand und eine solide Ausgangsbasis für die nächsten Schritte bestätigten.
Um Chancen nutzen und Risiken begrenzen zu können, legte die Generalversammlung fest: Die maximale Einlage pro Mitglied beträgt künftig 25.000 Euro. So bleibt die Genossenschaft breit aufgestellt, ohne von wenigen Großanlegern abhängig zu sein.
Spannend für die ganze Region: Auch Menschen aus anderen Orten setzen sich mit der Idee auseinander eine Bürgerenergiegenossenschaft zu gründen. Weil aber mit Gründung und Registrierung viele formale Schritte und laufende Verwaltungsarbeit nötig und hohe Kosten verbunden sind, prüft die BEG Sösetal, ob gemeinsame Strukturen sinnvoll sind. So lassen sich Bürokratie und Kosten teilen – und neue Bürgerenergie-Projekte können schneller realisiert werden.
„Man merkt: Die Leute hier wollen nicht nur über Energiewende reden, sie wollen selber machen – als Mieter, Hausbesitzer oder einfach als engagierter Bürger“, sagt Michael Hanke, Vorstand der BEG Sösetal eG. „Wer mitmachen möchte, ist bei uns herzlich willkommen – mit Anteilen oder mit eigener Zeit.“
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